14 Dezember 2007

Blocher-Grounding



So gehts, wenn einer die Bodenhaftung verliert. Ikarus wurde die Sonne zum Verhängnis.

08 September 2007

Wahlplakat SVP


Nach einem Monat Auslandsaufenthalt sahen wir als erstes, direkt nach dem Grenzübergang, dieses Wahlplakat. Uns verschlug es die Sprache. "Dürfen die das?" "Die dürfen, und zwar ungeniert!" Das soll die neutrale Schweiz sein???????? Da kann ich nur Friedrich von Schiller zitieren. "Die Glocke"
"..Der Gute räumt den Platz dem Bösen,
Und alle Laster walten frei.
Gefährlich ist's, den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.
Weh denen, die dem Ewigblinden
Des Lichtes Himmelsfackel leihn!
Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden
Und äschert Städt und Länder ein."

19 Juli 2007

17 Juli 2007

13 April 2007

Spitalgeschichten



Morphiöse Gedanken
Der Jülicher Torwart hält die Null fest. Ein Satz der mir von irgendeiner Reportage geblieben ist. Jülich eine kleine Stadt zwischen Linnich und Titz. Aber wieso fällt der Satz mir gerade jetzt ein? Sei’s drum, der Jülicher Torwart hält die Null fest.
Als Leiche fast zu schön drapiert, mit soviel Medi ist man fast schon tot, der Raum zu trostlos um zu sterben, als Abstellkammer zu gross, Notfall halt! Der Jülicher Torwart hält die Null fest. Die Schmerzen bringen einen fast um, und die Schmerzmittel erregen eine grauenhafte Übelkeit. Ich weiss nicht welches das einfachere Übel ist! Vom Bettenhochhaus hat man einen wunderbaren Blick auf das Quartier. Aber nach und nach gehen dort die Lichter aus. Wann gehen denn meine aus? Der Jülicher Torwart hält die Null fest. Was immer das sein soll! Vermutlich lässt er kein Tor rein.
Die Nacht ist lang. Eine Morphiumspritze erlöst mich von den Schmerzen und ich gleite hinüber in Morpheus Armen. Nur der Torwart hält noch immer die Null fest. Ich weiss nicht was die hier festhalten? Mich? Ich will aber nicht! Schon viermal zu meiner Krankheitsgeschichte befragt worden. Mit schwerer Zunge lallend versucht Wörter zu finden. Jetzt weiss ich was die hier festhalten! Die Unfähigkeit! Von mir wollen sie wohl wissen, was sie machen sollen. Mir fallen andauernd die Augen zu. Was mein Ziel ist hier wäre, wollen sie wissen. Eine neue Therapieform? Die Ärzte halten die Null fest! Ich will doch bloss, dass man mir hilft. Schmerzen weg, Fuss heil, mehr nicht. Ich will keine Null-Lösung. Tor!
Samstag, 25.März 2007



Langsames Kino
„Das Einzigartige an einer Situation erkennen zu können, ist fast schon genossen:“ Zitat aus dem Fundus meiner unendlichen Hirnwindungen.
Der Blick vom Bett aus über die Stadt, ist so etwas Besonderes. Ohne etwas tun zu müssen, die Wolken ziehen lassen. Die Lichtstimmungen aufnehmen, wie im Kino. Langsames Kino für langsame Hirne. Schmerzgedämpft nehme ich die Welt wie durch einen Schleier wahr. Langsam, zurückhaltend beobachtend. Bewusstes Wahrnehmen?
Sonntag, 26.März 2007



Falsche Kirche
Ich lag aufgebahrt in der Kirche. Die ganze Gemeinde betete das „Vater Unser“ und ich betete mit. Aber wie so beteten die in Latein? Ein Schreck fuhr mir durch die Glieder. Ich lag in der falschen Kirche, katholisch. Als die Gemeinde noch die Jungfrau Maria anrief war alles klar. Und nun? Ich konnte doch nicht einfach aufstehen und die Kirche wechseln. Das würde die Gemeinde nicht verkraften. Wenn ich schon mitbetete, konnte ich ja schlecht tot sein. Sollte ich jetzt liegen bleiben bis die Gemeinde die Kirche verlassen hat und mich dann davon schleichen? Was aber, wenn der Sarg direkt in die Verbrennung herabgelassen wurde? Mir wurde ganz heiss! Waren dass etwa schon die Flammen? Zum Glück wurde ich wach. Ich bin noch mal davon gekommen.
Die Familie meines Bettnachbarn hatte den Priester gerufen für den letzten Segen.
Zum Glück hat er seine schwere Operation überstanden.
Mittwoch, 8. April 2007

16 März 2007

Galgenhumor

Heute kann ich nicht anders. Sorry.

Alle Kinder bleiben am Abgrund stehen. Nur nicht Adelheid, die geht zu weit.

Alle Kinder sitzen um das Lagerfeuer. Nur nicht Brigitte, die sitzt in der Mitte.

Alle Kinder laufen über den Friedhof, nur nicht Hagen, der wird getragen.

08 März 2007

Millimeterbeiträge

Vielleicht müsste ich persönlicher werden um Euch zu erreichen. Über meine Arbeit will ich nicht reden, die mache ich. Über mich möchte ich auch nicht reden, aber doch ein kleiner Versuch. Einen kleinen Millimeterbeitrag aus meinem Tagebuch.

. 17.02.07 Einem Freund Zuflucht gewährt. Wann und wo habe ich Zuflucht gesucht? Es lohnt sich darüber nachzudenken.
· 16.02.07 Fast auf den Hund gekommen. Oje, wie schnell Vorsätze ausser Kraft gesetzt werden.
· 15.02.07 Bei manchen Wörtern wäre es besser sie würden im Hals stecken bleiben.
· 14.02.07 Zweimal falsch abgebogen und schon ist es unendlich schwerer ans Ziel zu kommen.
· 13.02.07 Die Tage fliegen vorbei. Manchmal wäre ich froh sie würden tröpfeln. Aber der Tag hat seine eigene Zeiteinteilung und trotzdem werde ich den Verdacht nicht los, dass es nur mit mir zu tun hat.
· 12.02.07 Ein ganz gewöhnlicher Tag mit aussergewöhnlichen Menschen.
· 11.02.07 Nichts brauchen und Nichts tun müssen. Seelenfrieden.
· 09.02.07 Von diesen Tagen hätte ich gerne mehr.
· 07.02.2007 Mein Projekt "Apostel" lässt mich nicht in Ruhe. Die Apostel beschäftigen mich auch Nachts. Zur Erklärung: Hier geht es nicht um die auserwählten Zwölf, sondern der Begriff „Apostel“ wird von mir im wörtlichen Sinne verwendet - Gesandter. Meine Gesandten sind Holzskulpturen an den ich gerade arbeite. Die ersten 12, diese Zahl ist nur rein zufällig und deshalb vermutlich meine Assoziation Apostel, enstanden in Finnland. Aus Birkenholz, nur mit Beil und Taschenmesser.

26 Februar 2007

Wir sind wieder soweit

Ich könnte fast den Text vom letzten Jahr wiederholen. Ein Winter war es ja nicht, eher ein Dauerfrühling. Die Schreibgewohnheiten meiner Freunde und Bekannten hat sich auch nach einem Jahr nicht geändert, vermutlich auch ihr Verhältnis zum Computer nicht. Diese Art zu kommunizieren ist wohl sehr gewöhnungsbedürftig. Hier zu schreiben ist ein wenig so, wie auf einem hohen Berg irgendeinen Juchzer los zulassen. Er verweht unbemerkt über alle Köpfe hinweg.
"Es stirbt der Tag, es stirbt die Nacht und zwischendurch da stirbt der Mensch." H. Kleischmantat